10. August 2011

Teil 1:Zufall oder Schicksal?

Was ein kuscheliger Herbstabend. 
Gemeinsam mit meinem Hund Cookie legte ich mich auf die Couch und mummelte mich in meine Decke, als mein Handy zu klingeln begann: Ich hatte eine Sms von Leon. 
So oft war ich mir sicher gewesen, er hätte Gefühle für mich und so oft war ich mir sicher gewesen, diese erwidern zu wollen, doch auch nach unzähligen Treffen im Kino lief es einfach nicht mit uns. Mein Verhältnis zu ihm war schlichtweg langweilig geworden:
Kein intensiver Blick, keine Nähe. Eine blöd grinsende Frauke Ludowig und die neue Olaz Anti-Age Faltencreme rissen mich schließlich aus meinen Gedanken und fix antwortete ich auf Leons sms. 
Ich griff nach der Fernbedienung und zappte die Kanäle rauf und runter. 
Mittwoch Abend: Was war also anderes zu erwarten als DSDS, Deutschland sucht den Superstar? 
Die Sendung hatte mich immer genervt, doch in Staffel 2011 stellte ich eine Veränderung fest: 
Es gab viel mehr interessante Kandidaten als sonst und einer davon gefiel mir ganz besonders gut. Sein Name war Basti. Genauer gesagt Sebastian Wurth, süße 16 aus Wipperfürth mit einer Gitarre. Er blickte romantisch in die Kamera, bis zu dem ersten Vers zu dem er seinen Mund öffnete und dem ersten Ton, der über seine Lippen glitt. 
Das Bild war perfekt: Wellenrauschen, sein hübsches Gesicht und seine positive Ausstrahlung unterstrichen die zauberhafte Atmosphäre. Schließlich war auch die Jury hin und weg von seiner Performance. Ganz sicher: Für diesen Jungen konnte es nur ein Rückflugticket geben - und zwar eines direkt in die Mottoshows.
Mein Handy begann erneut zu klingeln. Genervt las ich die neue Nachricht: "Hey du :) Bin jetzt mit den Kumpels draußen. Melde mich morgen früh bei dir :*" Wie unspektakulär! 
Ich ließ mein Handy zwischen die Kissen sinken und beschloss ihm einfach nicht zu antworten. Dabei fing mich dieser Blick. Es war ein unendlich süßer Blick und es war der von Basti. Am Liebsten wäre ich in die blöde Flimmerkiste gesprungen, hinein ins tiefblaue Wasser der Malediven "Basti, rette mich!!!" Ich spürte ein leichtes Lächeln über meine Lippen huschen und schlief langsam ein. Am Morgen wachte ich dann auf: Keine sms. Kurz blickte ich auf den Fernseher, der immernoch lief. Warum eigentlich Trübsal blasen, wenn es dort draußen hinter den Weiten des pazifischen Ozeans endlose Romantiker inklusive Sixpack und Wuschelfrisur gab? Ich begann laut zu lachen.

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